Draw me a feminist

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Kampfemanze oder Hippiebraut:

Wie diese*r Feminist*in schon wieder ausschaut!

Die Wissenschaft verhält sich in gewisser Weise wie ein Zeichenlehrer in der Schule: Sie begutachtet, bewertet und kritisiert die Bilder, die sie erkennt, die vorliegen. Der Journalismus hingegen mimt den Besitzer einer Galerie, in der nur ausgewählte Werke ausgestellt werden. Die Gesellschaft besucht an Sonntagen schließlich das Kunsthaus, verlässt sich auf die Expertise der Journalist*innen und verinnerlicht die dargestellten Bilder, die sich nach und nach zu einem Weltbild konzipieren.

Was passiert, wenn man nicht vorgibt, was zu sehen ist, sondern in umgekehrter Weise den Menschen wortwörtlich selbst den Stift in die Hand gibt: Ein Mosaik. Es zeigt sich, dass das Bild zu einer Sache, in diesem Fall, einem Menschen, der*die sich als Feminist*in begreift, viel diverser, viel bunter und breiter ist, als es auf einer einzigen Seite, einem Medium, in einem Artikel, dargestellt werden könnte. Jede Vorstellung manifestiert sich zu einer Abbildung, diese nebeneinander gefügt ergänzen sich wie Puzzleteile und stellen im Ergebnis ein Image von Feminist*innen dar, das vielseitig ist und doch wieder Rückschlüsse darauf zulässt, dass es nicht nur der*die Journalist*in ist, der*die vereinfacht, sondern wir alle, Menschen auch in unseren Vorstellungen auf Merkmale hin reduzieren, auf Besonderheiten fokussieren.

Die folgende Galerie ist als Ergebnis einer Umfrage in sozialen Medien entstanden. Den User*innen wurde dabei die Aufgabe gestellt: Bitte zeichnen Sie eine*einen Feminist*in. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Von burschikos bis vollbusig; von weiblich bis männlich bis menschlich; von Pixie-Cut bis hin zur Rapunzel-Mähne; von kunterbunten Regenbogenfarben bis schwarz-weiß; von der Mutter über die Anwältin zur Journalistin; von der aktivistischen Demonstrantin zur Stellvertreterin der LGBTQI* Community; von der Rebellin bis zur Prinzessin; von der Superheldin mit Cape hin zur Narmalo-Frau in Jeans und T-Shirt; Ein Puzzle an Darstellungen mit einem Motiv in so unterschiedlicher Ausprägung. Doch genug der Worte: Schauen Sie, dann sehen Sie.

Sollten Sie kein Bild vorfinden, dass Ihrer Wahrnehmung eines*einer Feminist*in entspricht, sind Sie natürlich eingeladen ein weiteres Kunstwerk beizusteuern. Rufen Sie dafür die Seite: www.sketchtoy.com auf und senden Sie ihr fertiges Werk an drawmeafeminist@gmx.at